Zum Thema Orden

René Pschierer schrieb zum Thema "Orden":
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Schon oftmals habe ich gedacht
Was man denn so nach Fassenacht
Mit all den schönen Orden macht.

Wenn es ganz ordentlich verlief
Kämen sie wohl in ein Archiv -
Vom Aufwand her zu intensiv.

Verwahrt man nur noch das Metall?
Trägt man sie auf beim nächsten Ball?
Gibt man sie fort? Auf keinen Fall!

Der Adi pinnt sie an die Wand,
Was ich zwar durchaus sehr charmant,
Doch hier kaum durchsetzbar empfand.

Ich hüte sie wie einen Schatz,
In jedem Jahr ein neuer Satz -
Doch ganz allmählich fehlt der Platz.

Die Kisten haben sich gestaut,
Nur Fassenacht, wohin man schaut,
Es wäre Zeit für eine Cloud.

Ein ganzer Fastnachts-Orden-Raum
Wäre wohl jeden Redners Traum,
Doch durchzusetzen ist das kaum.

Wer hier Ideen präsentiert
Der wird von mir reich honoriert
Und mit 11 Orden dekoriert 😉
RP (c) 2025

Jochen Behrendt antwortete darauf direkt mit, René jetzt ich:
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Was Du jetzt hier geschrieben hast,
beschreibt auch leider meine Last,
was so die Ordensflut umfasst.

Der Platz, der fehlt auch mir dafür,
wohin nur mit der ganzen Zier,
ein eig'ner Raum wär' mein Pläsier.

Und würde ich dann mal probier'n,
die Wänd' damit zu tapezier'n,
wird meine Frau mich strangulier'n.

Die Lösung für den Lagerort,
vorbei an einem Gattenmord,
den suchte ich in einem fort.

Verpacken musst' ich meine Pracht,
und hab' es Jahr für Jahr gemacht,
dann auf den Speicher hochgebracht.

Zuvor hab' ich ein jedes Stück
sanft eingewickelt, dieses Glück,
so gönn ich ihm den letzten Blick.

Ein jedes Jahr wurd' so gepaart,
was so zumindest Platz einspart,
und guten Willen offenbart.

Ins Kästchen dann für jedes Jahr,
kommt je ein schönes Exemplar,
bei dem man voller Ehrfurcht war.

Auf uns'rem Speicher lagern jetzt,
all' meine Schätze - beigesetzt,
und wird von keinem mehr geschätzt.

Und sollte ich mal nicht mehr sein,
dann fallen wohl die Erben ein,
und schauen in die Kästchen rein.

Sind von Opa die Marotten,
so werden sie darüber spotten,
und vermutlich es verschrotten.

Doch das ist mir ganz einerlei,
kann sagen, ja, ich war dabei,
nur bin ich jetzt von Allem frei.
HJB (c) 2025

Und nun hier, wohl nicht zum Schluss, noch des Moselaner Geist-Erguss:
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Große Redner, große Sorgen
wegen großer Haufen Orden.
Ein Problem, das mir verborgen.

Denn alle Orden, die als Lohn
ich erhielt, die haben schon
Platz im Sechser-Weinkarton.

Drum hab verfügt ich, dass am End‘,
bevor man in die Gruft mich senkt,
sie alle um den Hals mir hängt.

So hat in tausend Jahren dann,
wenn man mich ausgräbt, irgendwann,
etwas, woran man forschen kann.

War von der Mosel er, vom Rhein?
Trank er mehr Wasser oder Wein?
All das erforscht man am Gebein.

Auch interessiert es jedenfalls:
Was bammelt dem Gebein am Hals?
Organisch ist das keinesfalls.

Auch Form und Zeichen unbekannt,
vermodert, was geschrieben stand,
wahrscheinlich war es schnöder Tand.

Und irgendwann wird dann bekannt,
dass das Gebein aus Trier stammt.
Dies fand heraus ein Doktorand.

Das gibt dann Raum zum Spekulieren,
zum Fachsimpeln, zum disputieren,
zum wilde-Thesen-konstruieren.

So streiten in den Medien sich
meist Professoren über mich
in allen Talkshows, fürchterlich.

Doch was wird sein, wenn man erkennt,
dass Moselaner man am End‘
nicht vergräbt, besser verbrennt?

Das wäre dann zum Haare raufen,
es blieb nichts übrig – dumm gelaufen,
als nur ein kleiner Aschehaufen:

ein Mix - nach Regeln der Chemie -
aus Orden und Anatomie.
Wer das mal war, erfährt man nie.

Drum die Erkenntnis Einzug hält:
Streb‘ nicht nach Orden, Titeln, Geld,
denn sie vergeht, die Pracht der Welt!

Und darum ist – jetzt gebt fein acht,
die Allerscheenste Ordenspracht
aus einem Pappdeckel gemacht.

EIN Leben lang hält er meist nur,
am Ende bleibt vom Orden nur
die Kunststoff-Ordenskordelschnur.
EMD (c) 2025

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